Betriebssystem installieren
Als erstes müssen wir ein Betriebssystem auf die SD-Karte bringen. Dazu eignet sich das auf Debian 8 basierende Raspbian. Auf der Download-Seite kannst du dich zwischen der normal und einer „Lite“-Version entscheiden, wobei die „Lite“-Version keine GUI mit sich bringt und nur über das Terminal (ähnlich wie die Windows Eingabeaufforderung) bedient werden kann. Die „Lite“-Version sollte für die meisten Verwendungszwecke ausreichen und ist zudem noch etwas schneller und kleiner.
In der ZIP-Datei befindet sich ein Image, dass du unter Windows mit Win32 Disk Imager auf die SD-Karte aufspielen musst. In Win32 Disk Imager muss das entpackte Image (*.img
-Datei) und der Laufwerksbuchstabe der SD-Karte ausgewählt werden. Achtung: Der Buchstabe muss unbedingt richtig sein, sonst löschst du ggf. deine Daten vom PC! Den Laufwerksbuchstaben kannst du im Arbeitsplatz herausfinden.
Anschließend auf „Write“ klicken und die SD-Karte „sicher entfernen“.
Mit „Read“ kannst du das aktuelle Betriebssystem von der SD-Karte in ein Image schreiben. So kannst du das fertige System (nachdem du weitere Programme auf dem Pi installiert hast) sichern. Zum Wiederherstellen musst du dann nur dieses Image mit „Write“ auf die SD-Karte laden.
Verbinden via SSH
Damit wir uns mit unserem Pi verbinden können, benötigen wir seine IP-Adresse. Am besten vergeben wir ihm über den Router eine feste IP-Adresse. Mit einer Fritz-Box geht das über „Heimnetz“ > „Heimnetzübersicht“ > „Netzwerkverbindungen“. Dort entweder der Mac-Adresse eine IP zuweisen oder „Diesem Netzwerkgerät immer die gleiche IPv4-Adresse zuweisen.“ anklicken.
Jetzt können wir uns mit WinSCP oder PuTTY verbinden. Während man bei PuTTY nur einen Terminal als Schnittstelle hat, bietet WinSCP eine grafische Oberfläche.
Das Standard-Passwort für den User pi
ist raspberry
.
WinSCP
Bei „File protocol“ muss SFTP oder SCP ausgewählt werden. Unter „Host name“ die IP Adresse eingeben und als Port 22. Dann als User pi
und bei Passwort standardmäßig raspberry
. Um diese Schritte zukünftig zu sparen, kannst du das ganze speichern. Danach auf „Login“ und du siehts ein Fenster mit zwei Spalten. Wenn du mal FileZilla benutzt hast, sollte dir das bekannt vor kommen: Links zeigt deinen lokalen PC und rechts hast du den Raspberry Pi alias Remote.
Über „Commands“ > „Open in PuTTY“ (oder Strg+P
) kannst du die aktuelle Session direkt in PuTTY öffnen. Du wirst aufgefordert das Passwort einzugeben.
Root-Rechte in WinSCP
Damit du auch in WinSCP Root-Rechte bekommst, musst du dich mit einem User mit dessen Rechte einloggen. Oder du nimmst dir die Rechte direkt beim Login: Gehe dazu im Login-Screen auf „Advanced“ > „Environment“ > „SFTP“ und gebe unter SFTP-Server sudo /usr/lib/openssh/sftp-server
ein.
Der Pfad zum SFTP-Server kann unterschiedlich sein. Sollte der eben genannte falsch sein kannst du hier mal nachschauen: /bin/sftp-server
, /usr/lib/sftp-server
, /usr/lib/openssh/sftp-server
oder /usr/libexec/openssh/sftp-server
.
PuTTY
Die Verbindung via PuTTY ist ähnlich: Bei „Host Name“ die IP Adresse eingeben, der Port ist wieder 22 und bei „Connection Type“ „SSH“. Nach klick auf „Open“ sollte ein neues schwarzes Fenster aufgehen. Dort wirst du nach den Login-Daten gefragt. Während der Eingabe des Passwortes wird zur Sicherheit nichts angezeigt. Danach mit Eingabe bestätigen.
Mit sudo bash
bekommst du Root-Rechte.
Terminal Übersicht
Im folgenden eine kleine Befehlsübersicht. Natürlich gibt es noch ausführlichere Listen, aber das sind IMHO die wichtigsten Funktionen.
Befehl | Beispiel | Beschreibung |
---|---|---|
cd | cd /etc/apache2/ | Ändern des Verzeichnisses („change directory“) |
nano | nano /etc/apache2/apache2.conf | Öffnen und editieren einer Datei oder erstellen einer neuen Datei |
sudo | sudo apt-get update | Befehl mit Root-Rechten ausführen („substitute user do“) Mit sudo bash hast du Root-Rechte während der ganzen Sitzung. |
ls | Dateien und Ordner auflisten („list“) | |
mkdir | mkdir ssl | Verzeichnis erstellen („make directory“) |
rm | rm ssl | Datei oder Ordner löschen („remove“) |
apt-get | sudo apt-get install apache2 | Paketverwaltung („Advanced Packaging Tool„). Benötigt in den meisten Fällen Root-Rechte |
reboot | Raspberry Pi neu starten |