Ich gehe davon aus, dass du mit dem Raspi per SSH verbunden bist und dieser Anschluss zum Internet hat.
Zunächst solltest du dir Root-Rechte holen:
sudo bash
Apache 2.4
Nun können wir Apache mit folgendem Befehl installieren:
apt-get install apache2
Wenn du jetzt die (lokale) IP-Adresse des Raspberrys in deinem Browser eingibst, sollte der Server eine Dummy-Seite ausgeben (Bild rechts).
Das Standard-Verzeichnis des Webservers liegt unter /var/www/
. Dort sollte eine index.html
liegen, die die Seite wie im Bild rechts anzeigt.
Konfiguration
Apache wird unter /etc/apache2
konfiguriert. Hier kannst du verschiedene Module aktivieren, Ports freischalten oder VHosts einrichten. Die Konfigurations-Datei liegt meist unter /etc/apache2/*-available/
wobei *
für conf
(configuration), mods
(modules) oder sites
steht. Um diese zu aktivieren erzeugt man einen Link auf eine dieser Dateien unter /etc/apache2/*-enabled/
.
Dieser Link wird mit dem Befehl a2enmod
(apache2 enable module) für Module automatisch erstellt: Beispielsweise a2enmod wsgi
. Für alle anderen Links muss die Debian-Funktion ln
(link) verwendet werden. Die Aktivierung einer Seite sieht dann in etwa so aus:
ln -s /etc/apache2/sites-available/my-new-site /etc/apache2/sites-enabled/my-new-site
Um diese Seite wieder zu deaktivieren muss einfach der Link gelöscht werden:
rm /etc/apache2/sites-enabled/my-new-site
PHP 7
Für PHP 7 ist es wichtig, dass du die aktuellste Debian Version benutzt (sprich 8.0 aka „Jessie“ oder höher). PHP 7 wird zurzeit noch nicht in der Standard-Liste ausgeliefert, deshalb muss eine weitere Quelle hinzugefügt werden. Öffne zunächst die Liste der Quellen /etc/apt/sources.list
beispielsweise mit nano:
nano /etc/apt/sources.list
und füge folgende Zeile an das Ende der Datei ein (Tipp: In PuTTY kannst du die aktuelle Zwischenablage mit Rechtsklick einfügen):
deb http://repozytorium.mati75.eu/raspbian jessie-backports main contrib non-free
Die Datei mit Strg+x
schließen und mit y
die Änderungen übernehmen. Anschließend muss die Paketverwaltung upgedatet und PHP 7.0 installiert werden:
apt-get update
apt-get install php7.0
PHP 7.0 ist nach einem Neustart von Apache (/etc/init.d/apache2 restart
) einsatzbereit.
Um PHP zu testen kannst du eine PHP-Datei unter /var/www/
mit folgendem Inhalt anlegen:
<?php
phpinfo();
Anschließend die Seite im Browser öffnen – es erscheint eine Seite mit Infos zur installierten PHP-Version.
MySQL
MySQL kann mit folgendem Befehl installiert werden:
apt-get install mysql-server mysql-client
Während der Installation wirst du aufgefordert ein Passwort für den MySQL Root-User zu vergeben. Dieses Passwort kann später auch für phpMyAdmin verwendet werden.
Um MySQL ausreichend gegen Angriffe zu schützen, sollte der Remote-Zugriff unterbunden werden. Das ist zwar standardmäßig abgeschaltet aber überprüfen schadet nicht: In der MySQL-Config /etc/mysql/my.cnf
sollte vor bind-address = 127.0.0.1
keine Raute sein. Mit einem Port-Scanner sollte Port 3306 nicht offen sein.
Außerdem sollte ein weiterer MySQL-Benutzer angelegt werden, der nur die wichtigsten Rechte besitzt. Das kann aber bequem über phpMyAdmin gemacht werden.
phpMyAdmin
Wie immer erst mal das Paket laden und installieren:
apt-get install phpmyadmin
Im Browser deiner Wahl die lokale IP-Adresse des RasPis gefolgt von /phpmyadmin
eingeben und es erscheint die Login-Seite von phpMyAdmin. Beispiel: 192.168.10.5/phpmyadmin
.
Benutzername: root oder phpmyadmin
Passwort: [Passwort wurde während der Installation abgefragt – wenn nicht dann ist es das gleiche wie in der MySQL-Installation]